Recap EASTSIDE HEROES 2025 - Ein Jahr voller Verbindungen, Geschichten und neuer Wege
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und wenn wir zurückblicken, stellen wir fest: Es war ein Jahr der Begegnungen, des Wachstums und der Bestätigung, dass der richtige Weg oft der ist, den man selbst gestaltet.
© Karo I Fotoloft Erfurt
Geschichten, die bewegen
In diesem Jahr haben wir mehr als 40 Podcast-Episoden veröffentlicht. Jede einzelne ein Einblick in das, was ostdeutsche Unternehmer und Unternehmerinnen antreibt, herausfordert und erfolgreich macht. Drei Gäste haben uns besonders beeindruckt mit dem, was nach ihren Aufnahmen passierte:
Milen Starke führten wir als Unternehmerin vor die Mikrofone - kurz darauf übernahm sie als Staatssekretärin für Digitales in Thüringen. Ein Zeichen dafür, dass Unternehmer politisch mitmischen wollen und müssen. Wer täglich mit Bürokratie und Hindernissen kämpft, bringt genau das Praxiswissen mit, das in der Politik gebraucht wird.
Dennis Schmelz gewann das Photo of the Year für sein Dronen-Bild aus Kappadokien, in Dubai prämiert, sein Bild auf einem Hochhaus präsentiert. Daneben brachte er sein eigenes Buch heraus. Sein Blick für Ästhetik ist einzigartig - und er wird voraussichtlich 2026 beim Festival dabei sein.
Frank Theeg konnte nicht zum Festival kommen. Die Begründung? Er musste zum G20-Gipfel nach Südafrika reisen, um sein Unternehmen Authentic Network zu pitchen - und holte den ersten Platz. Eine Entschuldigung, die wir akzeptieren.
Außergewöhnliche Unternehmer und ihre Strategien
Was uns durchgehend fasziniert: Unternehmer, die nicht nur ein, sondern mehrere Unternehmen erfolgreich führen. Matthias Baerbaum gehört dazu - mit seinem Immobilienportfolio und seiner Leidenschaft für die Ferrari-Welt zeigt er, wie man verschiedene Welten verbindet. Die Aufnahme bei ihm war unvergesslich - nicht nur wegen des Ferrari-Rennstalls direkt am Haus, sondern auch wegen des Traktors, der mitten durchs Dorf fuhr.
Erik (Alu) Löffel beeindruckte uns mit seinem Zeitmanagement. Als Handwerker arbeitet er Vollzeit, vermarktet sich parallel selbst und entwickelt KI-Tools, um seine Arbeit zu optimieren. Er denkt im Handwerk voraus wie kein anderer - buchhalterische Prozesse begeistern ihn genauso wie Schweißarbeiten.
Erlebnisse schaffen
Jenna Miller aus Arnstadt zeigt, was passiert, wenn man eine klassische Dienstleistung komplett neu denkt. Ihre Friseur-Loft ist kein normaler Salon - sie hat den gesamten Raum cash bezahlt, bietet Hair Extensions auf höchstem Niveau und hat eine eigene Lifestyle-/Beauty/Schmuckmarke. Kunden fahren 200 Kilometer, um zu ihr zu kommen. Warum? Sie verkauft keine Dienstleistung, sie schafft Erlebnisse. Eine Kundin pro Tag, ein kleiner Kurzurlaub vom Alltag.
Genau dieses Prinzip verfolgen wir auch: Menschen brauchen Momente außerhalb des täglichen Business, in denen sie sich vernetzen, inspirieren lassen und neue Impulse bekommen.
Von der Idee zur Weltraummission
Francis und Matthias Beyer von Spaceoptix bauen in der Nähe von Weimar Spiegel für den Weltraum. Zwei junge Gründer, die im Schwimmbad den Mut fassten, aus einer Idee ein Unternehmen zu machen. Was braucht es, aus einer Vision ein junges, wachsendes Unternehmen zu formen? Genau solche Geschichten wollen wir hören und teilen.
Tourismus neu denken
Jan Weigelt von der Ferienhaus Lichtung machte eines deutlich: Wer wartet, dass andere für ihn arbeiten, wartet vergeblich. Tourismusverbände in Thüringen arbeiten oft isoliert - jeder Ort für sich. Jan erstellte seine eigene Broschüre für die ganze Region, weil niemand anders es tat. Das Learning: Selber machen. Nicht warten, bis Strukturen sich ändern.
Zukunft verstehen
Sven Gábor Jánszky beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Zukunftsforschung. Viele hören seine Episode mehrfach, um immer wieder neue Inspirationen zu finden. Seine Botschaft: Die Zukunft wird besser, als wir uns vorstellen. Wer sich täglich mit Veränderungen beschäftigt, sieht nicht Bedrohungen, sondern Chancen.
Netzwerk leben
Neben dem Podcast haben wir 2025 intensiv daran gearbeitet, Menschen zusammenzubringen. Nicht auf Events, wo man nur drei Minuten Zeit hat, bevor der nächste wartet. Sondern richtig - mit Zeit, Raum und Vertrauen.
Unser CEO Retreat in Nordhausen war ein Experiment: Unternehmer 24 Stunden zusammenbringen, ohne großes Programm. Das Feedback war eindeutig: Endlich Zeit, sich auf persönlicher Ebene über ihre Herausforderungen auszutauschen. Keine Moderation nötig - nur der Raum, die Zeit und Gleichgesinnte. 2026 werden wir das wiederholen, sogar zweimal.
Unsere Meetups deckten verschiedene Themen ab: Influencer-Marketing, OKR-Systeme in der Bäckerei Bergmann (inklusive eigenem Brot backen), KI-Fuckups bei der MyMusic Company. Immer mit dem Ziel: Praktisches Wissen teilen, ohne theoretischen Überbau.
Aktive Vernetzung als Service
Unsere Mitgliedschaften entwickeln sich genau so, wie wir es uns vorgestellt haben: Wir bringen Menschen zusammen, die voneinander profitieren.
Matthias Bergmann (Bäckerei) traf auf Markt 11 (Kaffeerösterei Jena) und Andreas Kühn (No Coffee). Ergebnis: Regionaler Kaffee in der Bäckerei Bergmann - genau das, was Matthias wollte.
Die Greizer Brauerei unter neuer Führung brauchte eine Vermarktungsstrategie. Wir brachten zwei unserer Mitglieder mit - jetzt entsteht möglicherweise eine Zusammenarbeit aus dem Netzwerk.
Karl Riethmüller (B&DT) stattet die Filialen von Bäckerei Bergmann mit Displays aus. Jörg Daunke von J. Kinski (Ramen) entwickelte mit Matthias Bergmann das Chili Crunch Brötchen - ein aromatisches Experiment, das funktioniert.
Solche Synergien entstehen nur, wenn jemand aktiv darüber nachdenkt, wer zusammenpassen könnte. Wir sehen diese Chancen und sprechen sie an.
Das Festival - Risiko und Belohnung
Unser größtes Wagnis 2024: Das MENT x EASTSIDE HEROES Festival am 24. September im KALIF STORCH. Kalkuliert mit 200 Gästen, kamen 330. Die Atmosphäre war beeindruckend, die Speaker inspirierend, die Startup-Pitches aus allen thüringischen Gründernetzwerken stark.
Was uns besonders freut: Das Medienecho kam nicht von klassischen Medien (die berichteten kaum), sondern von den Besuchern selbst. Vier Wochen lang teilten Menschen ihre Eindrücke auf LinkedIn und Instagram. Authentischer geht es nicht.
Ibykus als Hauptsponsor sagte bereits auf dem Festival zu: Wir sind 2026 wieder dabei. Diese frühe Bestätigung zeigt: Das Festival wird gebraucht.
Und da nach dem Festival vor dem Festival ist: 15. September 2026 - merkt euch das Datum. Location wird noch bekannt gegeben.
© Karo I Fotoloft Erfurt
Ostdeutschland in Brüssel
Marion Walsmann lud uns ins EU-Parlament und in die EU-Kommission. Zwei Tage Einblick in Brüsseler Arbeit, Agenda-Setting, fast schon Lobbyismus. Das Learning: Wer laut ist, wird gehört. Wer permanent dranbleibt, setzt Themen durch.
Das 26. Regime könnte vieles vereinfachen - ein zusätzlicher Rahmen, der steuerrechtliche, arbeitsrechtliche und juristische Unterschiede zwischen EU-Staaten ausgleicht. Skalierung würde einfacher. Aber: Das Bewusstsein dafür fehlt noch.
Unser Eindruck: Ostdeutschland muss lauter werden, zusammenstehen, mit einer Stimme sprechen. Marion Walsmann kämpft für Thüringen - aber Unternehmer müssen dranbleiben, nachfragen, Projektmanagement betreiben.
Was wir gelernt haben
Kleinstaaterei überwinden: Erfurt ist Erfurt, Jena ist Jena - strukturell wird Zusammenarbeit erschwert. Wir brechen das auf. EASTSIDE HEROES heißt nicht Thüringen Heroes. Wir verbinden Leipzig, Chemnitz, demnächst Magdeburg. Wer tolle Unternehmen in seiner Region kennt: Sagt uns Bescheid.
Erlebnisse schaffen: Die Arbeitswelt verlangt nach Momenten außerhalb des Daily Business. Vernetzen, inspirieren lassen, Impulse mitnehmen - nur über Erlebnisse entsteht Neues.
Selber machen: Institutionen besetzen Felder, die organisch aus der Wirtschaft kommen sollten. Christian Schädlich (ZETT-Radar) brachte es auf den Punkt: Nach der Wende wurden Lücken schnell institutionell gefüllt. Heute müssen wir diese Felder zurückerobern - von der Wirtschaft für die Wirtschaft.
© toniplustobi
2026 - was kommt
14. Januar: Neujahrsempfang Anfang März: CEO Retreat in Südthüringen 15. September: EASTSIDE HEROES Festival 2026 Weitere Meetups: Verteilt über Regionen, neue und alte Gesichter
Wir graben uns weiter durch Netzwerke, holen die coolsten Storys raus, bringen Menschen zusammen. Das Feedback bestätigt uns: Endlich neue Gesichter, inspirierende Persönlichkeiten außerhalb der typischen Bubbles.
Der Kern bleibt
Jede Episode, jedes Event, jede Vernetzung folgt einem Prinzip: Ostdeutschland hat Potenzial. Hier entstehen Innovationen, Lösungen, erfolgreiche Geschäftsmodelle. Wir machen sie sichtbar, verbinden sie miteinander, schaffen Raum für Austausch. Von der Wirtschaft für die Wirtschaft!
2025 war Bestätigung, dass dieser Weg funktioniert. 2026 wird zeigen, wie weit wir damit kommen.
Empfohlener Artikel
