KI als Chance: Warum Ostdeutschland bei der digitalen Revolution vorne mitspielt - AIUI zeigt den Weg

Wie Dr. Martin Schiele von AIUI zeigt, dass künstliche Intelligenz nicht das Ende der Arbeit bedeutet, sondern den Beginn einer neuen Ära der Möglichkeiten

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Während viele noch über die Risiken von KI diskutieren, arbeiten Unternehmer wie Dr. Martin Schiele von AIUI bereits an den Lösungen von morgen. Sein Unternehmen bringt sichere KI-Systeme direkt in deutsche Unternehmen und zeigt dabei: Die größte Gefahr liegt nicht in der Technologie selbst, sondern darin, sie zu ignorieren.

Von der Uni zum Unicorn-Jäger

Martins Weg zur KI begann 2017 mit einer Netflix-Dokumentation. "AlphaGo" zeigte, wie Googles DeepMind den Go-Weltmeister besiegte – ein Moment, der alles veränderte. "Das hat mich dazu gebracht zu sagen, ich kümmere mich jetzt um das KI-Thema", erinnert sich der promovierte Fahrzeugtechniker aus Ilmenau. Was als akademisches Interesse begann, wurde zum Geschäftsmodell mit gesellschaftlicher Sprengkraft.

Heute, fast fünf Jahre nach der Gründung von AIUI, steht Martin an der Spitze eines Unternehmens, das deutschen Mittelständlern zeigt, wie sie die KI-Revolution für sich nutzen können. Sein Ansatz ist dabei radikal anders als die Silicon Valley-Giganten: Statt Daten in die Cloud zu senden, bringt AIUI die KI direkt ins Unternehmen – sicher, abgeschottet und DSGVO-konform.

Das Netzwerk-Geheimnis: Warum Beziehungen alles entscheiden

Eine der wichtigsten Lektionen, die Martin Schiele auf seinem Gründerweg gelernt hat, klingt zunächst ernüchternd: "Das Produkt ist fast egal. Netzwerke sind wichtig. Du musst mit den Leuten zusammenkommen, gerade wenn du ein B2B-Produkt hast, wo man am Ende per Handschlag entscheidet: Dem vertraue ich, dass er mein Problem löst."

Diese Erkenntnis ist besonders für Gründer in Ostdeutschland von entscheidender Bedeutung. "Es ist tatsächlich nicht ganz so einfach, im Osten zu gründen", gibt Martin offen zu. "Von daher macht es jeden zu einem Eastside Hero, der hier länger als drei Jahre überlebt." AIUI hat diese Hürde genommen und beweist: Mit der richtigen Strategie und starken regionalen Netzwerken können auch ostdeutsche Tech-Unternehmen auf Augenhöhe mit den Großen spielen.

Die KI-Revolution hat bereits begonnen

Während andere noch debattieren, ob KI kommt, ist sie für Martin längst da. "Wir werden in fünf bis zehn Jahren einen drastischen Wandel erleben. Viele Jobs, die heute Menschen machen, werden automatisiert", prognostiziert er. Doch statt Panik zu verbreiten, sieht er darin eine historische Chance: "Was du früher stundenlang im Internet gesucht hast oder für ein paar Slides gebraucht hast, das macht die KI jetzt in 20 Minuten."

Die Beispiele aus seinem Unternehmensalltag sind beeindruckend: Automatische Postbearbeitung, die eingehende Dokumente scannt, kategorisiert und direkt ins ERP-System einpflegt. Telefonanlagen, die verpasste Anrufe automatisch transkribieren und weiterleiten. KI-Systeme, die jahrzehntelange Unternehmens-Wikis durchsuchbar machen und Mitarbeitern in Sekunden die Antworten liefern, die sie brauchen.

Mittelmäßigkeit war gestern

Eine der schärfsten Beobachtungen Martins trifft den Kern der kommenden Transformation: "Es wird immer wichtiger, besser zu sein. Mittelmäßigkeit ist raus." Diese Erkenntnis sollte jedem Unternehmer zu denken geben. In einer Welt, in der KI Standardaufgaben übernimmt, müssen Menschen dort glänzen, wo Maschinen (noch) nicht hinkommen: bei Kreativität, strategischem Denken und zwischenmenschlichen Beziehungen.

"Du brauchst keinen Praktikanten mehr einstellen, den du jahrelang antrainieren musst", erklärt Martin die neue Realität. "Das können die KI-Modelle schon sehr gut." Was brutal klingt, eröffnet jedoch neue Möglichkeiten: Unternehmen können sich auf höherwertige Tätigkeiten konzentrieren, während die KI die Routinearbeit übernimmt.

Deutschland zwischen Chance und Abhängigkeit

Besonders spannend wird Martin Schieles Analyse der geopolitischen Dimension. Während Oracle in Texas Rechenzentren für 40 Milliarden Euro baut und China mit DeepSeek den amerikanischen Technologiegiganten Konkurrenz macht, arbeitet AIUI an der europäischen Alternative. "Wir bringen solche Systeme mit ähnlicher Performance in die Unternehmen rein, abgeschottet, sodass die Daten nicht in die USA oder nach China abfließen."

Diese technische Souveränität wird zur Überlebensfrage. Martin prognostiziert eine Zukunft, in der "User Interfaces sterben werden, weil du die nur brauchst, damit der Mensch etwas bedienen kann. Wenn es aber die KI kann und dir die Ergebnisse liefert, die du brauchst, brauchst du das nicht mehr." In einer solchen Welt entscheidet nicht mehr die schönste Benutzeroberfläche über den Erfolg, sondern wer die intelligenteste KI im Hintergrund hat.

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Von der Angst zur Chance

Doch wie behält man bei all diesen drastischen Veränderungen eine positive Grundhaltung? Martins Antwort ist bemerkenswert pragmatisch: "Vielleicht führt es die Welt zusammen. Es kann ja nur besser werden, wenn ich mir anschaue, wer seit Jahrzehnten regiert. Man hat ja nicht das Gefühl, dass es wirklich so richtig gut läuft."

Seine Vision einer KI-gestützten Governance klingt wie Science Fiction, ist aber bereits Realität: In den Vereinigten Arabischen Emiraten wird Gesetzgebung bereits mit KI-Unterstützung erstellt. "Warum nicht?", fragt Martin. "Das ist am Ende ein strukturiertes Dokument. Man schmeißt Ideen zusammen – das ist ja nichts anderes, als wenn man einen Podcast entwirft, nur in einem anderen Rahmen."

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Die Botschaft für Ostdeutschland

Martins wichtigste Botschaft an Unternehmer ist klar und optimistisch: "Man sollte die KI-Geschichte als Chance betrachten, egal was für ein Geschäftsmodell man hat. Man kann das mit KI anreichern und ganz andere Wege beschreiten, die man gar nicht auf dem Schirm hatte. Man sollte es nicht als Hindernis oder schlimme Herausforderung betrachten, sondern als Chance, die Welt besser zu machen."

Diese Einstellung macht den Unterschied zwischen den Gewinnern und Verlierern der KI-Revolution aus. Während andere noch zögern, investiert AIUI bereits in die Zukunft und zeigt: Ostdeutsche Unternehmen können nicht nur mithalten, sondern Maßstäbe setzen.

Der Blick nach vorn

Für die nächsten fünf Jahre sieht Martin AIUI bei "vielleicht dem 100-fachen Umsatz" – bei gleichzeitig nur moderat wachsenden Mitarbeiterzahlen. "Das Gute ist: Mit KI kann man mit ganz kleinen Teams unglaublich viel machen", erklärt er den Paradigmenwechsel.

Seine Vision für Deutschland ist ambitioniert: "Wirklich, dass Deutschland souveräner wird, und ich möchte unseren Teil dazu beitragen, den Mittelstand hart zu pushen und die Informationen zu bringen, die sie brauchen."

Fazit: Die Zukunft beginnt jetzt

Martin Schiele und AIUI beweisen: Die Zukunft der Arbeit ist nicht düster, sondern voller Möglichkeiten. Während Maschinen die Routineaufgaben übernehmen, können Menschen sich auf das konzentrieren, was sie am besten können: Probleme lösen, Beziehungen aufbauen und Innovationen vorantreiben.

Für Ostdeutschland bedeutet die KI-Revolution eine historische Chance, traditionelle Standortnachteile zu überwinden und auf Augenhöhe mit den Wirtschaftszentren zu konkurrieren. Unternehmer wie Martin zeigen den Weg: Mit Mut, Netzwerken und der richtigen Technologie wird aus jeder Herausforderung eine Chance.

 

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Sebastian Meier

Als Brückenbauer zwischen Innovation und Tradition prägt Sebastian Meier die Zukunft des ostdeutschen Unternehmertums. Seine außergewöhnliche Expertise wurzelt in zwei Welten: Als ehemaliger Leiter des Thüringer Zentrums für Existenzgründungen erkannte er die Bedeutung starker Netzwerke und brachte erstmals die relevanten Akteure der Gründungsszene an einen Tisch. Diese neugeschaffenen Synergien zwischen Wirtschaft, Forschung und Förderung wirken bis heute nach. Als Gründer führte er selbst die myGermany GmbH von der Startup-Vision zum erfolgreichen internationalen Bestandsunternehmen.

Diese einzigartige Kombination aus Startup-DNA und Institutionserfahrung macht ihn zum gefragten Sparringspartner für Unternehmer und Innovatoren. Mit EASTSIDE HEROES verfolgt er heute eine klare Mission: Die Transformation Ostdeutschlands zum dynamischen Wirtschaftsstandort der Zukunft. Sein 15 Jahre aufgebautes Netzwerk aus über 500 aktiven Unternehmenskontakten nutzt er, um etablierte Player mit innovativen Scale-ups zu verbinden und echte Wertschöpfung zu generieren.

Als Nerd für Künstliche Intelligenz und Automatisierung berät Sebastian regelmäßig Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation.

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